Osteopathie

Die Geschichte der Osteopathie

Die Osteopathie wurde 1873in den USA von Dr. Andrew Tailor Still (1828-1917) gegründet. Auf Griechisch heiβt das Wort Osteopathie, die Patologie der Knochen. Doch trifft dies nicht zu, es bedeutet die Behandlung von Patologien, die durch eine Fehlstellung oder einer fehlenden Bewegung der Knochen verursacht wurde.

 

Dr.-Still

Dr. Still In seiner Zeit starben viele in seiner Familie und in seinem Freundeskreis, auf Grund der wenigen und prekären Behandlungsmöglickeiten, die es gab. Seine Frustation und Neugier, immer alles zu hinterfragen, brachten ihn seine Kentnisse in Anatomie und Physiologie zu veriefen. Er behandelte zahlreiche Patienten, nach seinen Prinzipien und seiner Philosophie, oft ohne Entgelt. Er hatte in seinem Werdegang viele Gegner und Wiederstände. Erst mit 64 began in „The American School of Osteopathy“, wo er sein Wissen den nächsten Generationen weitergab.

 

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine reine manuelle Therapie, wo der Therapeut nur seine Hände benutzt, um zu diagnostizieren und die vorhandenen Dysfunktionen in den verschiedenen Systemen zu behandeln. Alle Systeme im menschlichen Körper sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Der Körper wird als eine Einheit betrachtet.

 

Dr.-Still

Während des Lebens, seit der Schwangerschaft und Geburt, sammeln wir unterschiedliche Traumen, seien sie von physischer oder emotionaler Natur, die der Körper speichert und seine Kompensationsfähigkeiten immer mehr einschränken. Kompensationen sind physiologische Mechanismen des Körpers. Die verschiedenen Systeme beeinflussen und unterstützen sich gegenseitig.

Aber wenn Kompensationen über längere Zeit bestehen, kann sich die überlastete Region in Form von Schmerz, Entzündung oder Abnutzung manifestieren. Die Osteopathie bringt wieder das Gleichgewicht in das ganze System rein, indem sie Blokaden löst, sein diese in einem Gewebe, in einem Organ oder im artikulären System. Jeder Körper hat die Fähigkeit sich zu heilen, wenn es die Vorrausetzungen dafür hat. Ein Prinzip der Osteopathie ist, wenn nicht das wichtigste, das „Gesetzt der Arterie“. Eine Struktur oder eine Region kann sich nur dann erholen, wenn die Blutversorgung frei ist, sowohl das arterielle (Nährstoffe) wie auch das venöse Blut und natürlich auch das Lymphsystem und Nervensystem. Nur so kann die Physiologie statt finden und der Körper sich heilen.

Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Fehlende Bewegung, sei es in einem groβen oder kleinen Gelenk, verursacht eine schlechte Durchblutung und ein geminderter zelulärer Stoffwechsel, was Krankheit in einer bestimmten Region verursacht.
Die Osteopathie kennt und beherrscht alle existierenden Bewegungen des Körpers, von den groβen Gelenken, von den Schädelknochen, von den Organen, bis zum Nervensystem, unter anderen.

Die Osteopathie hat das Ziel dem Körper wieder mehr Kompensationsmöglichkeiten zu geben, sowie auch wieder ein inneres Gleichgewicht.
Die Hauptsysteme, die die Osteopathie behandelt sind: das Muskel-skelett System, das Viszerale System und das Craniosakrale System. Nicht weniger wichtig sind das Neurovegetative System, das Fasziale System und das Lymphatische System.

Das Muskel-skelett System beinhaltet alle Muskeln, Gelenke, Gelenkkapseln, Membranen, Faszien, Sehnen und Ligamente. Es gibt unterschiedliche Techniken um Gelenkblokaden zu lösen. Häufig lösen sich Gelenkblokaden von alleine, wenn die Ursache in einem anderen System liegt und behandelt wird. Manipulationen sind meistens nicht nötig.
Das Viszerale System umfasst alle Organe, deren Hüllen, die Inervation und Vaskularisation. Jedes Organ hat seine eigene Mobilität, was deren embryologischen Entwicklung entspricht. Jede Veränderung in der Morfologie oder Mobilität eines Organes weist auf ein Kraftverlust hin, von ihm selbst oder einer anderen Region, was von ein anderes Organ oder einer anderen region kompensiert wird. In diesem System befreit die Osteopathie die Durchblutung und löst Verklebungen des Organs oder der betroffenen Region, um die Mobilität und Funktion zu normalisieren.

Das Craniosakrale System arbeitet überwiegend mit der Mobilität der Schädelknochen, mit der Verbindung des Schädels mit dem Becken, mit den Hirnhäuten und mit der Motilität des Zentralen Nervensystems, was verschiedene Rhytmen presentiert, unter anderem.

Dr. Sutherland (1873-1954) war Schüler von Dr. Still, und wird als der Vater der Craniosakralen Therapie bezeichnet.

Die Biodynamische Osteopathie

Dr. James Jealous, noch lebend in den USA, ein renomierter Osteopath, Schüler von Schüler von Dr.Still, vertieft sein Wissen schon über Jahrzehnte in der Philosophie und Behandlungsprinzipien von Dr.Still und Dr. Sutherland, unter anderem, und bringt die Biodynamische Osteopathie ins Leben, die weit über den physischen Körper hinaus geht. Sie beschäftigt sich mit den fluidalen Körper, mit den unterschiedlichen Rhythmen des Craniosakralen Systems und mit Naturkräfte: die Tide, die Potency, The Breath of Life, die Ignition, die verschiedenen Stillen, der Gesundheit, die embryologischen Kräfte, unter anderem.

Der Körper selbst hat die Fähigkeit, die Blokaden und Funktionsstörungen zu lösen, indem er diese inhärenten Kräfte nutzt. Die Technik ist nicht invasiv, sie ist sehr subtil. Der Korrektur erfolgt von innen nach außen.

Im Gegensatz, in den herkömmlichen Techniken, passiert die Korrektur von außen nach innen, wo der Therapeut eine Manipulation vornimmt.

 

Hier in Brasilien wird die Biodynamische Osteopathie langsam bekannt, dank der Arbeit von Dra. Aziza Lurica Nogushi, in São Paulo (IQD: Instituto da Quietude Dinâmica). Die traditionelle Osteopathie beinhaltet all dies, alle unterschiedlichen Körper. Aber was am meisten bekannt und verbreitet ist, ist die strukturell Osteopathie.

 

Dauer und Frequenz einer Sitzung

Eine Sitzung dauert zwischen 60-90 Minuten. 
Die Zeit zwischen einer Sitzung und der nächsten ist 2-6 Wochen, je nach Fall. Dieser Intervall ist wichtig, um dem Körper die Zeit zu geben sich neu zu ordnen und sich zu erholen. 
Bei Babys, Kindern und bei akuten Fällen ist dieser Intervall kürzer.

 

Wie sieht eine Sitzung aus?

Normalerweise besteht sie aus 3 Teilen: einer Anamnese, ein Inspektion und Testung aller notwendigen Systeme und die Behandlung in sich. In der ersten Sitzung ist die Anamnese etwas länger, was aber sehr wichtig ist, um die Chronologie der Ereignisse und Symptome nachzuvollziehen.

 

Indicationen?

• allgemeine Schmerzen in der Wirbelsäule und Gliedern, Muskelschmerzen, Bandscheibenprotusionen und Vorfälle, Ischiasschmerzen, Karpaltunnelsyndrom, Stauchungen, Kontusionen, Muskelzerrungen , Skolisen, Bänderüberdehnungen und Zerrungen, Bursitis, Tendinitis, … , Kiefergelenkbeschwerden, Kieferfehlstellungen, …

• Sodbrenne, Reflux, Gastritis, Verdauungsbeschwerden, Koliken, Menstruationsbeschwerden, Inkontinenz,

• Stress, Hyperaktivität, Konzentrationsprobleme, Angstzustände, Unruhe, Schlaflosigkeit, …

• Stürze, Unfälle, Frakturen, nach OP.

• Bei Babys: Koliken, Reflux, Schädelasymmetrien, Kopf-Rumpfasymmtrien, Schwierigkeiten beim Saugen, Unruhe, viel Weinen, Reizbarkeit, …